Die „zweite Bekehrung“
Vorschau Ein Kruzfix in einer Kirche.

Die „zweite Bekehrung“

Aktuelles

Der Karfreitag des hl. Eugen von Mazenod

Eugen als junger Mann
Der junge Eugen von Mazenod
Ein schwankendes Herz
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Mein Gott! Meine Unbeständigkeit mache fest, verwandle innerlich mein Herz.

Eugen von Mazenod
„Vorher“ und „Nachher“
Kathedrale Saint-Sauveur in Aix-en-Provence, Westfassade des Mittelschiffs
Die Kathedrale von Aix, der Ort von Eugens Karfreitagserfahrung
Alles ist Liebe
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Eugen kommt zur Einsicht, dass alles Liebe ist. ... Das geschieht in einer Dynamik, die ... das Bewusstsein für die eigene Berufung, Rechtfertigung und Würde stärkt.

Fabio Ciardi

„Die Worte von Eugen von Mazenod handeln nicht von ‚der Sünde‘, ‚den Fehlern‘ und ‚der Unwürdigkeit des einzelnen Menschen‘. Eugen schreibt in einem positiveren und gnadenerfüllten Kontext, der sich mit den „Großtaten Gottes im Leben des Menschen“ beschäftigt. In seinem Kontext ist der Fokus nicht an dem, was Eugen von Mazenod für Gott tat oder nicht für ihn tat, sondern an dem, was Gott für ihn tat in diesem gnadenerfüllten Augenblick seines Lebens.“

Für sein Verhalten der Jahre zuvor fand Eugen nach seinem Karfreitagserlebnis scharfe Worte:

„Möge für immer die Erinnerung an meine Rebellion vergessen sein“, schrieb er während Exerzitien 184. Doch sofort korrigierte er sich: „Nein, möge ich sie mein Leben lang nicht vergessen, denn nichts kann mich mehr an meinen König fesseln als der Gedanke an meinen Verrat und an seine Großmut.“

Beginn der Mission
Ein Gemälde des jungen Eugen von Mazenod
Der junge Eugen von Mazenod nach seinem Karfreitagserlebnis.
Ein Bruch?

Gewiss: Der kritische Blick des Historikers sieht die ­– wenngleich verschlungenen ­– Kontinuitäten im Leben Eugens. Eugen selbst wollte aber schon wenige Jahre nach seiner Erfahrung diese als Wendung und Rettung gesehen sehen wollen. Und aus dieser Selbstdeutung Eugens erwächst die Wirkmacht des Ereignisses.

Alfred Hubenig sieht in seiner Biographie zu Eugen entsprechend die Relevanz des Ereignisses nicht darin, dass Eugen dadurch eine „volle Bekehrung“ widerfahren wäre. Aber fortan „bewegte er sich in der richtigen Richtung. Deshalb konnte er Jahre später deutlich den Einfluss der Karfreitagserfahrung auf seinem Weg mit Gott in dieser Welt sehen und anerkennen.“

Das Jahr 1807 ist dabei historisch nicht gesichert. Die Erfahrung könnte laut Ciardi auch am Karfreitag des Jahres 1805 oder 1806 geschehen sein, nach Hubenig könnte sie auch ins Jahr 1808 datiert werden.

Eugen sieht alles in neuem Licht
Kreuze, die auf einem Tisch um eine Kerze gruppiert liegen.
Aus dem Karfreitagserlebnis Eugens von Mazenods entwickelte sich eine weltweite Gemeinschaft.

Ein Artikel von Dr. Maximilian Röll