Liebe Leserinnen und Leser,
schauen wir uns den Umbruch der Kirche und alle damit einhergehenden Veränderungen an. Als missionarische Gemeinschaft müssen wir nüchtern, aber auch mutig die Situation analysieren. Welche Herausforderungen begegnen uns, was wollen wir und was können wir tun, um angemessen auf die Herausforderungen der Zeit zu reagieren? Sehr konkret hat das für uns 2021 bedeutet, zwei neue Niederlassungen zu gründen: Dolní Bělá in Tschechien und Essen-Kray in Deutschland. Weil wir missionarisch sind, wollen wir auch wachsen. Deshalb haben wir beschlossen, diese beiden neuen Kommunitäten zu gründen und neue missionarische Aufgaben zu übernehmen.
Träume und kreativer Mut setzen voraus, dass wir wie Josef aufmerksam für Gottes Wirken in der Welt und in unserem eigenen Leben sind. Wir müssen off en sein, die Zeichen der Zeit zu erkennen und darauf zu reagieren. Bei all dem, was in den letzten Monaten in unserer Mitteleuropäischen Provinz geschehen ist, bei den vielen Versetzungen und Neubesetzungen, konnten wir voll Freude erleben, wie Mitbrüder auf den Ruf der Gemeinschaft, in dem sich auch der Ruf Gottes zeigt, geantwortet haben, nämlich verfügbar und unverzüglich. Das kann nur gelingen, wenn unser erster Blick nicht auf uns selbst und unser Interesse gerichtet ist, sondern der lebendige Jesus Christus wirklich die Mitte unserer christlichen Berufung und unseres Lebens ist. Auch mit den Assoziierten sind wir an neuen spannenden missionarischen Projekten dran.
Aufgabe von Missionarinnen und Missionaren ist es, Christus in der Welt zu verkünden. Das setzt voraus, dass wir ihn selber zuerst fi nden und in unserem Leben hüten müssen wie einen kostbaren Schatz.
Christus als wichtig für das eigene Leben entdeckt zu haben, kann nicht folgenlos bleiben. Jesus Christus zu lieben schließt notwendigerweise mit ein, den Nächsten zu lieben und auch den Lebensraum des Menschen, aber auch die Schöpfung zu akzeptieren und zu bewahren - wie Josef auf unserem Bild, der behutsam mit dem Esel, einem Geschöpf der Natur umgeht. Auch in diesem Bereich haben wir angefangen konkret zu schauen und umzusetzen, wie Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung uns als Provinz herausfordert. Als Oblatenfamilie sind wir im Geiste unseres Gründers Eugen von Mazenod aufgefordert, die Menschen zu behüten, mit denen wir arbeiten, besonders junge Menschen und Familien, aber auch ältere Menschen und besonders jene, die schwach sind und oft an den Rand gedrängt werden. Ihnen im Sinne des heiligen Eugen zu begegnen bedeutet, ihnen zu helfen zu erkennen, wer sie in den Augen Gottes sind, welche Würde sie haben und wie sehr Gott sie liebt. Gerade in dieser Begegnung erleben wir, dass wir IHM dem LEBENDIGEN Herrn begegnen.
Weihnachten: Gott eröff net neue Horizonte Auch wenn Josef in der Erzählung des Weihnachtsgeschehens eher am Rande steht, so ist er durch seine Persönlichkeit und sein Handeln ein wichtiger Protagonist in der Menschwerdung Gottes. Er ist für Jesus vom ersten Augenblick seines irdischen Lebens an da und steht für ihn ein als Vater. Er hat einen wichtigen Anteil am Heranwachsen seines Sohnes. Josef der Nährvater Jesu hat voll Hoff nung geglaubt und gehandelt.
Wir wünschen uns allen, dass auch wir dieser großen Hoff nung trauen und sie weitergeben können. An Weihnachten eröff net Gott uns neue Horizonte durch die Menschwerdung seines Sohnes. Der Allmächtige wird ein kleiner Mensch und kommt uns Menschen nahe. In Jesus Christus wird Gott erfahrbar und zeigt sich uns als lebensbejahender und liebender Gott. Der hl. Josef hat Jesus von seiner Geburt an begleitet, behütet und in seiner menschlichen Entwicklung gefördert. Wir dürfen helfen, dass seine Botschaft der Liebe Gottes alle Menschen erreicht.
Wir freuen uns, wenn wir auch im kommenden Jahr 2022 auf Ihr Gebet und Ihre Unterstützung zählen dürfen. Im Namen aller Oblaten unserer Mitteleuropäischen Provinz, wünschen wir Ihnen und euch, den ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden, allen Freunden und Wohltätern, unseren Partnern, den Assoziierten, den Oblatinnen und Euch, den Mitbrüdern ein ganz herzliches
Vergelt‘s Gott“!
Pater Felix Rehbock
Pater Bernhard Haas
Unseren digitalen Jahresrückblick mit vielen Einzelheiten und Fotos finden Sie unter: www.2021.oblaten.org