Joseph Gérard
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Rückschläge und Durchbrüche

Joseph Gerard
Gérard wurde am 15. September 1988 seliggesprochen
Von Nancy nach Südafrika

In Südafrika wurde er am 19. Februar des gleichen Jahres zum Priester geweiht. Die ersten Monate waren vor allem vom Sprachenlernen geprägt: Zum einen stand Englisch auf dem Programm, denn Port-Natal war englische Kolonie; zum anderen lernte Gérard isiZulu– denn das unabhängige Volk des Zulu sollte missioniert werden.

Höfliches Desinteresse
Das Gebiet der Zulu 1850
Scheitern der ersten Mission

Folgerichtig hatte Allard die Missionare schon im Juli 1856 nach Pietermaritzburg zurückgerufen, der nächstgrößeren weißen Siedlerkolonie.

Damit war Eugen von Mazenod im fernen Marseille nicht einverstanden. „Ich bin untröstlich, denn ihr seid nicht für die wenigen Häretiker, die in euren Städten wohnen, geschickt worden.“ Eugen von Mazenod betont, dass die Missionare zu den Zulus gesandt wurden, „ ihre Bekehrung erwartet die Kirche von dem heiligen Dienst, den sie euch übertragen hat“, schrieb er nach Südafrika.

Noch ein Versuch
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Was sie durcheinanderbringt, ist der Gedanke, eine Religion anzunehmen, die ihnen nur geistliche Güter vorstellt

Jean Francois Allard

Die Zulus kamen Sontags zwar zum Gottesdienst und die Missionare konnten sie regelmäßig besuchen. Aber: An ihrer Lebensweise hielten die Zulus fest. So wurde die zweite Kapelle 1861 abgerissen, die Missionsstation bei der ersten Kapelle wurde nur noch bis auf weiteres besetzt.

Neubeginn bei den Basothos

Die Oblaten hatten sich ihren missionarischen Eifer bewahrt. 

So brachen Allard und Gérard im November 1861 zu einer Expedition zu den Basothos auf, deren Gebiet ebenfalls zum Apostolischen Vikariat Natal gehörte. Dort wurden sie von den Eliten deutlich freundlicher aufgenommen als von den Zulu-Häuptlingen: „Wir erkannten in Molapo einen Mann, der aufrichtig die Wahrheit sucht“, meldete Allard über den Sohn des Königs der Basothos nach Frankreich.

Im August 1862 begannen die Oblaten dann mit der Errichtung einer festen Missionsstation.  Vom König Moshoeshoe wurden sie wiederum freundlich empfangen: 

Beim Besuch, den wir ihm abstatteten, sagte er uns, wir sollten sein ganzes Volk unterrichten, und gab uns zu verstehen, dass er wünsche, wir sollten in seinem ganzen Gebiet Missionen errichten ... Obwohl Moshoeshoe noch Ungläubiger ist, hat er Anschauungen, die dem Evangelium entsprechen ... Er hat großes Vertrauen zu uns. Er betrachtet unsere Niederlassung in seinem Reich gleichsam als neue Ära, die sein Volk glücklich macht.“ So schrieb Gerard im Rückblick 1910.

Erste Früchte nach 12 Jahren

Wieder spricht das Gefühl der Überlegenheit aus Gerard, sowohl seiner Religion als auch seiner Zivilisation. Doch es ist hier kein sturer kolonialer Habitus, sondern zugleich echtes Interesse an den Menschen. Gerard lernt die Sprache Sesotho und gibt einen Katechismus heraus, er besucht die Bewohner der Umgebung und nimmt immer wieder Kontakt auf.

Im Dezember 1864, mehr als zwei Jahre nach seiner Ankunft können dann die ersten beiden Taufbewerber zugelassen werden, im Januar 1866 fanden die ersten Taufen statt. Seit 12 Jahren war Gérard zu diesem Zeitpunkt in Afrika. Es war der Beginn eines Weges, der ihn zum Apostel der Basothos machen sollte.