Als Mitglieder der Mazenodfamilie haben wir selbst den Ruf Gottes gehört und darauf geantwortet. In dieser Woche beten wir um Berufungen für die Mazenodfamilie. In einer Serie von Beiträgen kommen Menschen zu Wort, die über ihre Geschichte mit Gott erzählen.
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Christus hört nicht auf, Menschen in seine Nachfolge und zur Verkündigung seines Reiches zu berufen.
Satzungen & Regeln, 52
Pater André Kulla OMI wurde 1990 in Fulda geboren und ist in Osthessen aufgewachsen. 2014 legte er seine ersten Gelübde und 2020 die ewigen Gelübde ab. Er studierte Philosophie und Theologie in Fulda und Rom und schloss 2019 ein Lizenziat in Theologie des Geweihten Lebens ab. 2020 wurde er zum Diakon und 2021 zum Priester geweiht. Seit 2021 lebt er im Jugendkloster in Fulda und ist seit 2022 Diözesanjugendseelsorger im Bistum Fulda.
Was bedeutet für Sie erfülltes Leben?
Ein erfülltes Leben bedeutet, dass man glücklich ist, dass man geliebt wird.
Was bedeutet für Sie Berufung?
Berufung ist für mich die Einladung Gottes, ein erfülltes Leben zu führen.
Wie hat sich Ihre persönliche Berufung entfaltet?
Es begann mit der Frage: Was will ich eigentlich mit meinem Leben anfangen? Was will Gott, dass ich aus meinen Leben mache? Dann kamen weitere Fragen: Ist Priestertum etwas für mich? Passt Ordensleben zu mir?
Wie gehen Sie damit um, wenn Zweifel an Ihrer Berufung aufkommen?
Am meisten hilft mir das Gebet. Als zweites eine gute geistliche Begleitung. Für mich sind auch viele Mitglieder der Mazenodfamilie wichtig. Auch fühle ich mich von vielen Menschen im Gebet getragen.
Im Scholastikat habe ich eine Weile gehadert, ob ich den Weg als Oblate weitergehen möchte. Ich habe sehr viel gebetet – und irgendwann hat sich ein innerer Frieden eingestellt; da habe ich gespürt: Ich bin auf dem richtigen Weg.
Können Sie von einem besonderen Moment oder einer Erfahrung erzählen, der Ihre Berufung gestärkt hat?
Der erste und wichtigste Moment war eine Gottesbegegnung: Das war auf einer Wallfahrt nach Rom. Da habe ich gespürt: Gott gibt es wirklich. Das hat mich fast überrumpelt. Eine zweite Erfahrung war bei Exerzitien, als mir klar wurde, ich möchte es bei den Oblaten probieren. Ein dritter Moment war das Treffen mit einem armen Mann, dem es sehr schlecht ging; das war für mich eine Begegnung mit Jesus.
Welche Rolle spielt die Gemeinschaft bei der Bestärkung Ihrer Berufung?
Wenn ich den Weg als Priester einschlage, das war mir klar, dann nur in einer Gemeinschaft, konkret als Oblatenmissionar. Ich habe gemerkt, dass ich hier hingehöre. Es gibt eine große charismatische Familie, die mit mir unterwegs ist.
Wie würden Sie jemandem helfen der auf der Suche nach seiner Berufung ist?
Zuvorderst geht man diesen Weg mit Gott. Daher ist das Gebet wichtig. Zudem geht es darum, eine Gemeinschaft zu haben, mit der man sich auf die Suche macht. Denn Berufung ist auch immer eine in eine Gemeinschaft: Die Kirche, einen Orden etc.
Was verstehen Sie unter Berufungspastoral?
Berufungspastoral bedeutet Menschen zu helfen, ihren Platz im Leben zu finden.
Wie kann die Berufungspastoral jungen Menschen helfen, ihre eigene Berufung zu erkennen und zu leben?
Das besondere bei jungen Menschen ist, dass sie in ihrer Lebensphase auf der Suche sind. Im Grunde ist daher jede Form von Jugendpastoral Berufungspastoral.
Das Gespräch führte Maximilian Röll